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  Afrika Reise Januar 2014 [14. - 26. Januar 2014]
iPad2

  Tag 1 [14.01.2014 Anrsies]
allgemein

14. Januar, Mittag. Endlich ist es soweit. Die Taschen sind gepackt, die Fotoausrüstung gereinigt und bereit! Ich schnalle mir meinen Rucksack um, greife zur Tasche und begebe mich zum Bahnhof. Die Fahrt nach Zürich Flughafen vergeht wie im Flug! Die Kontrolleurin fragt mich noch nach meiner Abgangs- und Zieldestination... Ich sage schmunzelnd: Gelterkinden - Südafrika! Sie lacht und notiert Zürich Flughafen. Dort angekommen, viel zu früh wie immer, schaue ich mich erst mal ein bisschen um und studiere die örtlichkeiten, damit ich mich zu gegebener Zeit zurecht finde. Nach einem kurzen Besuch der Zuschauerterrasse, suche ich den First Class-Check-in Schalter und begrüsse den netten Herrn, der sich dahinter befindet. Höflich, aber ohne überhaupt mein Ticket zu betrachten, verweist er mich nach nebenan, zum Economy Check-in Schalter derselben Airline. Gut gelaunt und mit einem Lächeln auf den Stockzähnen, packe ich meine Tasche und spaziere zu seiner Kollegin. Diese, ebenfalls höflich, betrachtet zuerst mein Flugticket, und ohne von meiner bereits vorhandenen Bekanntschaft mit ihrem First Class Kollegen zu wissen, weist sie mich zurück an den eben vorhin besuchten Schalter der höheren Klasse. Noch immer schmunzelnd, begebe ich mich den Weg zurück und lande erneut beim ersten Kollegen. Dieser, nun einen etwas erstaunten Ausdruck im Gesicht, betrachtet mein Ticket und entschuldigt sich in aller Form. Mein Gepäck findet den richtigen Weg und ich bekomme meine Boarding Card doch noch wie gewünscht und rechtzeitig.

Ich hocke mich hin und warte auf meinen Kollegen, welcher zusammen mit mir fliegen wird. Sein Check-in verläuft etwas weniger amüsant und wir verschieben uns beide in die Swiss First Class Lounge. Dort angekommen erhalten wir nach Vorweisung der Boarding Card Eintritt und machen es uns gemütlich. Es gibt dort nebst bequemen Sesseln, Zeitschriften und einem Büffet mit allem, was das Herz begehrt, auch noch ein à la Carte- Restaurant, Duschen und eine Art Medienraum mit TV. Es ist beeindruckend und wir verbringen die Wartezeit wie Fürsten und verpflegen uns mit feinsten Häppchen und Getränken!

Auch hier vergeht die Zeit wie im Flug, und schon bald müssen wir uns von diesem gemütlichen Ort auch wieder verabschieden. Unser nächstes Ziel ist der Flieger nach Frankfurt. Der Flug verläuft kurz und unspektakulär. Kaum gestartet setzen wir auch schon wieder zum Landeanflug an. In Gespräche vertieft und mit Vorfreude getränkt, bemerken wir kaum, dass wir schon wieder gelandet sind. In Frankfurt angekommen passieren wir die Passkontrolle. Der aufmerksame ältere Beamte in seinem Kaphäuschen gratuliert mir noch zu meinem Geburtstag (welcher gestern war) und wünscht mir alles Gute. Nun suchen wir verzweifelt nach dem Gate, von welchem aus uns das grösste Personenflugzeug der Welt, ein Airbus 380, nach Johannesburg fliegen soll. Der Weg zu den Gates ist weit. Wir marschieren mit rollender Unterstützung unter den Füssen kilometerweit, und kurz bevor wir die Hoffnung aufgegeben haben, unser Ziel noch rechtzeitig zu finden, treffen wir gerade noch pünktlich an unserem Ziel ein. Die Schlange ist lang, jedoch dürfen wir mit unserem speziellen Ticket an einem separaten Eingang boarden und müssen somit gar nicht warten. Nach dem Erlebnis am Zürcher Flughafen wundert es mich nicht, dass die einweisende Stewardess am Flugzeugeingang meinen Kollegen lächelnd in die First Class einweist und mich kurzerhand in die Business-Klasse „abschieben“ möchte. Es besser wissend, halte ich Ihr mein Ticket so unter die Nase, dass sie auch ganz bestimmt die Klasse sehen kann, und wiederum höflich entschuldigend geleitet sie mich zu meinem Sitz in der ersten Klasse. (ich schmunzle)

Was uns hier erwartet, ist unglaublich. Es gibt keine Sitze, wie man dies vom normalen Fliegen oder allenfalls vom Zug fahren kennt. Da stehen Sessel, oder besser gesagt, Sofas, welche vollautomatisch in ein komplettes Bett umgewandelt und frei nach Wunsch eingestellt werden können. Stufenlose Regulierung der Sitzrücken- und Kopfteile sind möglich. Sogar für die Füsse lässt sich ein Hocker optimal positionieren. Alles zusammen ergibt in der richtigen Einstellung ein ideales Bett. Licht und Sichtschutzwände können hochgefahren und eingestellt werden. Vorne hängt an der Wand ein grosser TV, auf welchem nicht nur Filme, Serien und Fokus geschaut werden können, es sind auch Informationen über den Flug, Spiele und sonstige Unterhaltung vorhanden. Neben einem Necessaire bekommen wir einen Pyjama, Bettschlarpen und eine Menukarte mit lauter leckeren Gängen. Getränke werden serviert, das Personal kümmert sich rundum um uns und schon bald wird das Essen serviert. Ein eigener Tisch mit Tischdecke, Salz- und Pfefferstreuer, richtigem Besteck und mehrere Gänge warten auf uns. Man vergisst, dass man sich eigentlich in einem Flieger und nicht in einem Luxus-Restaurant befindet.

Nach dem ausgiebigen Mahl mit Käseplatte und Dessert zum Schluss, begebe ich mich ins Bad, und als ich zurück komme, ist mein «Sofa» bereits zu einem Bett umfunktioniert, und die Decke wartet bereits auf mich. Ich schaue noch einen Film und hoffe, danach etwas schlafen zu können. Am nächsten Morgen wird es in Johannesburg mit dem kleinen (viel kleineren) Flieger direkt weiter gehen nach Phinda Airfield. Gute Nacht!

  Tag 2. [15.01.2014 Phinda Zuka Lodge]
allgemein

Die Nacht war kurz, geschlafen habe ich trotz Luxusbett nicht viel. Die Stewardessen sind freundlich und servieren uns ein ausgiebiges Morgenessen mit allem Drum und Dran. Kurz darauf bereiten wir uns für die Landung vor. Die Sitze werden über eine speziell dafür programmierte Taste in die korrekte Position gestellt, die Tische verstaut und alles Gepäck sicher verwahrt. Kaum sind wir gelandet, stehen wir in einer scheinbar endlos langen Warteschlange vor der Passkontrolle. Da der Schalter für die First Class Kontrolle aus irgend einem Grund gerade geschlossen ist, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns auch hinten an zu stellen. Es geht dann doch schneller voran, als zuerst gedacht, und wir passieren die Passkontrolle ohne Probleme. Ein Herr mit einer Tafel in der Hand, auf welcher unsere Name stehen, wartet bereits auf uns. Diesmal zielstrebig und mit Führung, werden wir durch das Flughafenareal von Johannesburg gelotst und in einem Kaffee zum Zwischenstopp abgestellt. Hier warten wir auf unsere Kollegen, welche mit einem späteren Flug ankommen. Die Zeit vergeht rasch und schon bald treffen diese ein. Nun vollzählig fahren wir mit einem Buss über den Flughafen, zu unserem nächsten Flieger. Die kleine 12-plätzige Maschine und deren Piloten warten bereits auf uns.

Schnell ist das Gepäck eingeladen, und schon rollen wir zur Startbahn und warten auf die Startfreigabe. Kurz darauf sind wir auch schon in der Luft. Das Starten ist einiges rumpliger in diesem kleinen Flieger als wir es von unserem letzen Flug gewohnt sind. Etwas über 2 Stunden soll unser Flug dauern. Die Aussicht ist meist klar und nur wenige Gewitterwolken ziehen an uns vorbei. Einige rütteln uns allerdings gehörig durch. Kurz vor der Landung, mir ist in zwischen ziemlich übel zu Mute, sehen wir bereits die ersten Elefanten, welche sich an einem Wasserloch erfrischen. Nach einem kurvenreichen Landeanflug auf Phinda Airfield haben wir endlich wieder festen Boden unter den Füssen und vorerst ist mal Schluss mit Fliegen.

2 speziell für Safaris umgebaute Fahrzeuge warten schon am Rand der Landebahn auf uns. Ein Ranger und sein Spotter, welche jeweils immer zusammen auf den Safaris mit dabei sein werden, stehen ebenfalls bereit und begrüssen uns. Von hier aus geht es mit dem Auto weiter zu unserer ersten Lodge: Die Phinda Zuka Lodge von andBeyond. Nach einer 30-minütiger Fahrt, auf welcher wir bereits schöne Landschaften bestaunen können, sind wir auch schon angekommen. Die gesamte Crew steht in Reih und Glied vor dem Eingang der Lodge bereit und winkt uns zu. Alle begrüssen uns höflich und wir werden in Empfang genommen. Nach einer kurzen Einführung über die Anlage und die Sicherheit wird uns das Gepäck in unsere Bungalows getragen. Das ganze ist überwältigend. Die Zimmer sind sehr schön eingerichtet, das Bett bequem und das Badezimmer hat eine frei stehend Badewanne. Direkt vor dem Gemeinschaftsgebäude, welches mit einem Vorplatz und einem grossen Tisch ausgestattet ist, befindet sich ein riesiger Teich mit viel Gras und Schilf. Dort befinden sich unzählige Frösche, auch Grillen und andere Insekten, welche eine gewaltige Geräuschkulisse bilden! Die Tiere zirpen und quaken in einer unvorstellbaren Lautstärke und geben somit dem Ort einen ganz speziellen Touch! Der Pool, welcher leicht abgesetzt angelegt ist, verfügt über eine grosse Liegefläche und einen Sonnenschirm.

Nachdem wir uns einigermassen eingerichtet haben, wird bereits eine «kleine» erste Mahlzeit serviert. Es gibt unter anderem Käses, frische Melonen und andere Früchte. Anschliessend geht es direkt los mit der ersten Safari. Wir beziehen unsere Plätze im Toyota und fahren gespannt los. Der Ranger sitzt am Steuer und der Spotter auf der Motorhaube vorne rechts. Sein Platz ist etwas erhöht, damit er besser beobachten kann. Seine Aufgabe besteht darin, Fährten zu finden, diese zu verfolgen und die Tiere aufzuspüren. Das klappt auch schon von Anfang an sehr gut. Nach kurzer Zeit finden wir bereits Giraffen, Zebras, Löwen und Nashörner. Für den ersten Tag und die erste Safari eine sehr gute Bilanz. Als wir nach dem Eindunkeln zurück kommen, wartet ein schön mit Kerzen dekorierter Tisch mitten in der Wiese vor dem Teich auf uns. Wir nehmen Platz und werden von einem Mitarbeiter bewacht. Er hält ständig Ausschau nach Tieren, welche auf dem Anwesen erscheinen könnten. Seine Taschenlampe streift andauernd über die Wiese und er kontrolliert jeden Bereich der Lodge. Wir können also in Ruhe essen und müssen uns keine Gedanken über allfällige Löwen oder sonstige Raubkatzen machen. Der Koch persönlich kommt vorbei und stellt das Menu vor. Anschliessend werden alle Gänge serviert und wir speisen wir Fürsten. Nach dem Dessert werden wir zu unseren Bungalows geführt. Wir dürfen uns nach dem Eindunkeln nicht mehr alleine bewegen, sondern müssen stets mit einer Begleitung von der Lodge unterwegs sein.

Beim Bungalow angekommen, trete ich ein und treffe überall brennende Kerzen an. Die Stimmung ist schön und es ist alles bereit zum Schlafen. Nach einem kurzen Bad in meiner Lieblings-Badewanne geleiten mich die Tiere im Teich vor dem Bungalow sanft in den Schlaf. Auf dass das Abenteuer morgen weiter gehe!

  Tag 3. [16.01.2014 Phinda Zuka Lodge]
allgemein

04.55 Uhr, der Wecker meldet sich - , aufstehen, duschen, anziehen, Kamera packen! 05.05 Uhr, sitze mit einem Tee in der Hand auf der Terrasse, horche den Geräuschen und beobachte den entstehenden Morgen - Herrlich! Es dauert nicht lange und anderen trudeln auch ein. Die einen etwas wacher als die anderen. Kurz darauf fahren wir mit dem Toyota los und es dauert nicht lange, da treffen wir bereits auf ein Jaguarweibchen, welches direkt vor uns aus dem hohen Gras marschiert. Nach einem kurzen Verweilen schlendert es der Strasse entlang bis zum nächsten Baum, und leicht wie eine Feder springt es auf einen Ast. Nach ein paar Posen, als wüsste sie, dass alle ein Foto machen wollen, springt die Leopardin genau so schnell wie sie oben war auch wieder runter und verschwindet im hohen Gras.

Kurz darauf treffen wir auf eine ganze Herde Büffel, welche sich an einem schlammigen Wasserloch abkühlt. Nachdem wir diese Herde ein wenig beobachtet haben, fällt uns eine Büffelkuh auf, bei welcher der Schwanz fehlt. An dessen Stelle klafft eine grosse offene Wunde und Blut läuft heraus. Vorerst denken wir uns dabei nichts Spezielles und ich lass es zur Zeit erst einfach einmal erwähnt...

Zum Kaffee statten wir der Mountain Lodge einen kleinen Besuch ab. Dort gibt es eine grosse Terrasse mit einer schönen Aussicht und einen kleinen Shop, wo man Souvenirs kaufen kann. Wir bekommen dort Kaffee (und auch Tee) und Kuchen und geniessen etwas die Aussicht. Nach der kleinen Pause fahren wir zurück in die Zuka Lodge und geniessen ein ausgiebiges Frühstück.

Etwas später am Mittag trifft der zweite Teil unserer Gruppe ein, welcher einen Tag später abgereist ist, als wir. Unsere Kollegen sind genau so hin und weg von der ganzen Anlage wie wir es waren und leben sich rasch ein. Ich führe meinen Zimmerpartner (Ronny) kurz herum und zeige Ihm alles. Nach dem Mittagessen brechen wir auf zur Nachmittagssafari und legen einen weiten Weg zurück, da wir hoffen, auf Elefanten zu treffen. Auf dem Weg dorthin erhalten wir per Funkspruch eine Bestätigung von einem anderen Ranger, dass sich die Elefanten am genannten Ort aufhalten würden. Es dämmert bereits langsam, als wir dort eintreffen. Es ist eine weite Ebene, mit wenigen Bäumen und offenen Wiesen mit kleinen Büschen gespickt, wo wir sie endlich sehen. Die Elefanten! Riesig grosse Exemplare, welche bis zu 14 Tonnen schwer werden. Es handelt sich hierbei nicht um ein Paar, 2, 3, 10, sondern um eine ganze Herde, bestimmt über 50 Stück! Der Anblick ist gigantisch...! Scheinbar langsam marschieren sie alle gemeinsam über die Ebene, aufgeteilt in kleine Gruppen. Mit Ihrer Grösse und ihren langen Beinen kommen sie ganz flott voran, auch wenn sie immer wieder kurz anhalten. Die Sonne kommt dem Boden immer näher, und die Elefanten marschieren in die Nacht hinein. Für uns bedeutet dies, dass wir den weiten Weg wieder zurück fahren müssen, um rechtzeitig aufs Abendessen wieder zuhause zu sein.

Noch immer überwältigt vom Anblick, kommen wir rechtzeitig zum Abendessen auf der Lodge an. Wir werden mit einem Nachtessen am Lagerfeuer überrascht. Die Küchenequipe steht bereit, das Feuer lodert und brutzelnde Geräusche kommen aus den Töpfen und Pfannen, welche darauf stehen. Als wir uns für die Speisen interessieren, erfahren wir etwas, das alle in Gelächter ausbrechen lässt: Auf der heutigen Speisekarte steht „oxtail“ (Ochsenschwanz)! Nachdem wir uns vom Lachen wieder beruhigt haben, geniessen wir das Mahl dank dem Versprechen des Küchenchefs, dass er heute keinem Ochsen den Schwanz abgeschnitten habe!

  Tag 4. [17.01.2014 Phinda Zuka Lodge]
allgemein

Selbe Zeit, nächster Tag. Früh am morgen stehen wir wieder auf, genehmigen uns Kaffee oder Tee und brechen auf. Noch immer überwältigt von den eindrücklichen Landschaften, finden wir die Spur eines Leoparden. Eher unwahrscheinlich, dass wir dieses Tier zu Gesicht bekommen. Dennoch nehmen wir die Spur auf und verfolgen sie. Die Tiere verstecken sich oft im hohen Gras und lassen sich selten blicken. Doch heute scheint das Glück definitiv auf unserer Seite zu sein. Es dauert nicht lange, da sehen wir einen Rücken und einen Schwanz, welche sich langsam durch das hohe Gras schieben. Wir halten kurz an und warten. Die Raubkatze nähert sich unserer Strasse und der Zufall will es, dass sie sie genau hier zu überqueren gedenkt. Den richtigen Zeitpunkt zu finden, ist das Geheimnis. Ich versuche den Weg möglichst genau voraus zu sehen und stelle meine Kamera ein - mache mich bereit für den eine Shot. Ich werde nicht viel Zeit haben und muss vorbereitet sein. Die Katze zeigt sich, die Gräser weichen zur Seite und die Katze huscht über die Strasse. Ein grossartiges Tier, elegant, kraftvoll und blitzschnell. Sie kann es nicht lassen, einen Blick auf uns zu werfen und just in diesem Moment drückt mein Zeigefinger auf den Auslöser. Freude kommt auf! Ich habe den richtigen Moment erwischt und ein tolles Bild ist entstanden. Nur kurz haben wir den Leoparden gesehen, aber lange genug, um ein Bild zu machen, das wir so lange bestaunen können, wie wir wollen.

Mit dem tollen Foto in der Tasche machen wir uns auf zu einem kleinen See, in welchem sich Nilpferde abkühlen. Wir verschlingen ein kleines Znüni und beobachten die Tiere. Die Randzonen des Sees sind tabu, da es auch Krokodile hat und wir diesen nicht zu nahe komme sollen. Die Nilpferde sind alle eher träge, und sie treiben nur mehr oder weniger regungslos im Wasser. Keine grosse Sache also! Daher beschliessen wir, nach dieser Znünipause wieder weiter zu fahren. Vielleicht haben wir zu einem anderen Zeitpunkt mehr Glück.

Wir fahren für die Mittagspause zurück auf unsere Lodge. Ein feines Mittagessen und etwas Ausruhen stehen auf dem Programm. Auf unserer Nachmittags-Safari treffen wir auf Giraffen und eine Löwenfamilie mit ihren Jungen. Diese beobachten wir einige Zeit und kommen fast beängstigend nahe an das Männchen heran. Dieses scheint unsere Anwesenheit jedoch nicht gross zu kümmern und er marschiert an uns vorbei.

Um den Sonnenuntergang zu geniessen, fahren wir auf eine Anhöhe, von welcher aus man einen wunderbaren Rundblick hat. Die Sonne geht unter und man kann unglaublich weit sehen. Die Aussicht ist unbeschreiblich, als wäre man «on Top of Afrika»!

Als wir in die Lodge zurück kommen, hat das Personal bereits das Nachtessen vorbereitet. Dieses nehmen wir an einem langen Tisch neben dem Pool ein. Der gesamte Bereich ist geschmückt mit Kerzen und Laternen. Auch diesen Abend werden wir bewacht von einem Angestellten, welcher die ganze Zeit die weitere Umgebung mit einer Taschenlampe nach unerwünschten Tieren absucht. Wir können unser Nachtessen also in Ruhe geniessen.

  Tag 5. [18.01.2014 Phinda Rock Lodge]
allgemein

Bereits der fünfte Tag bricht an, der letzte auf dieser Lodge. Wir brechen wie gewohnt nach einer kleinen Stärkung auf und stossen bereits nach kurzer Zeit auf einen weiteren Leoparden. Dieser sonnt sich auf einem Baum. Leider können wir diesen nur aus der ferne betrachten. Wir fahren ins Gelände und versuchen näher heran zu kommen. Früher als uns lieb ist bemerkt uns das Tier und steigt von seinem Thron herunter ins hohe Gras. Wir wissen zwar noch, wo es sich befindet, können es jedoch kaum noch sehen. Die Situation verbessert sich auch nach einigem Abwarten und Positionsänderungen nicht zu unseren Gunsten. So entschliessen wir uns, das Tier in Ruhe zu lassen und weiter zu fahren.

Bald schon machen wir Rast im Wald. Ein vorbereitetes Morgenbuffet wartet bereits auf uns. Ein reichhaltiges Frühstück, Sitzgelegenheiten und ein Feuer stehen bereit und wir können so richtig reinhauen. Nachdem wir unseren Hunger gestillt haben, machen wir uns auf den Weg zurück zur Lodge, um unsere Sachen zu packen. Der Transport zur Rock Lodge steht bevor.

Die Rock Lodge ist teilweise in den Fels gebaut, und die Bungalows haben mehrere Ebenen. Jeder hat einen eigenen runden Pool, welcher in der Nacht sogar beleuchtet ist. Die ganze Lodge hat einen völlig anderen Stil als die Zuka Lodge. Alles ist aufeinander abgestimmt und vermittelt ein komplett anderes Feeling. Wir beziehen unsere Zimmer, richten uns ein und schon bald einmal steht wieder das Mittagessen auf dem Programm. Hier ist es einiges wärmer als noch auf der Zuka Lodge. Die Sonne brennt auf die Fassaden der Gebäude und im Pool finden wir eine willkommene Abkühlung. Mit einer Cola in der Hand geniesse ich das schöne Wetter und die prachtvolle Aussicht vom Pool aus!

Am Nachmittag geht es auf die Safari. Mit einem neuen Ranger, Späher und brandneuem Fahrzeug. Der neue Toyota ist einiges leiser als der letzte. Dies ist natürlich ein grosser Vorteil, wenn es darum geht, Tiere nicht zu erschrecken. Wir sind gespannt, ob es etwas bringt. Heute Nachmittag sehen wir wieder Geparde, Nilpferde und Hyänen in ihrem Nest.

Nachdem mir der Ranger ein Blatt in die Hand gedrückt hat und mich auffordert, darauf zu kauen, verspüre ich schon bald eine lähmende Wirkung meiner Zunge. Er beginnt zu lachen und sagt, dass diese Blätter hier in Afrika oft verwendet werden, wenn Zahnbehandlungen nötig sind, da sie eine narkotisierende Wirkung hätten. Meine Zunge fühlt sich schwer und unkontrollierbar an. Der Zustand hält für ca. 20 Minuten an. Matthew findet es natürlich sehr lustig. Er war zumindest so fair, dass er mich nicht alleine auf einem Blatt kauen liess! Auch seine Zunge wurde gelähmt.

Wir treffen auf ein Waldstück am Wasser. Die Bäume, die hier in grosser Zahl stehen, haben eine gelbliche Rinde. Schon Tage zuvor sind mir diese aufgefallen, und darum bitte ich um einen Stopp, damit ich ein Foto machen kann. Wir erfahren Interessantes über Malaria: Diese Bäume heissen «fever tree» (Fieberbaum). Früher, als die Eingeborenen noch zum Fluss marschierten um ihr Wasser zu holen, starben oft viele Leute kurz danach. Die Bäume haben eine pulverartige Substanz an der Rinde. Die Menschen meinten damals, dass dieses Pulver giftig sei und vom Wind ins Wasser getragen werde und die Leute vergifte, wenn sie dieses tränken. Weil diese dann Fieber bekamen und später starben, nannten sie den Baum fever tree. In Wirklichkeit war nicht das Pulver der Bäume giftig und Schuld daran, sondern die Malariamücken, welche sich am Wasser aufhielten und die Menschen stachen.

  Tag 6. [19.01.2014 Phinda Rock Lodge]
allgemein

Ein neuer Tag in Afrika. Heute Morgen treffen wir auf eine Löwenfamilie. Bei dem Männchen handelt es sich diesmal um ein älteres und viel prachtvolleres Exemplar als beim letzten Mal. Es liegt zuerst im Dickicht und man kann es kaum sehen. Später kommt es dann aber hervor und lässt sich bewundern. Es ist faszinierend, diese Familie zu beobachten. Die Jungen tummeln sich mit dem Vater, und er behandelt sie ganz sanft und zaghaft, auch wenn sie ihn grob anrempeln.

Auf der Weiterfahrt erzählt uns Matthew, der Ranger, etwas über einen speziellen Baum. Er ist sehr giftig, und wenn man den Saft der Blätter versehentlich in die Augen bekommt, kann man erblinden. Es gab auch Fälle, bei welchen Reisende ein Feuer mit dessen Holz entfachten, und am nächsten Morgen tot neben dem Lagerfeuer gefunden wurden. Sie hatten die giftigen Dämpfe des Holzes eingeatmet und waren daran gestorben. Da kommen Erinnerungen an meine Schreinerlehre auf, als wir beim Verarbeiten von tropischen Hölzern plötzlich Nasenbluten hatten...!

Der Tag verläuft wie immer, ausgiebiges Frühstück in der Lodge mit Rührei, Speck, Käse, Zwiebeln, Pilzen, Würstchen... halleluja! Auf der Nachmittagssafari kreuzen wir den Weg dreier Löwenweibchen. Diese marschieren der Strasse entlang und wir hoffen darauf, eine Jagd miterleben zu können. Leider wird nichts daraus, statt dessen geraten sie in einen kleinen Streit und fauchen einander an.

Auch der Abend und das Nachtessen läuft nach Programm und wie immer fallen wir müde aber glücklich in unsere Betten.

  Tag 7. [20.01.2014 Phinda Homestead Lodge]
allgemein

Jetzt bricht schon der 7. Tag an. Die Zeit vergeht (zu) schnell! Wie jeden Morgen trinke ich kurz nach 05.00 Uhr einen Tee. (Sie haben hier sogar english breakfast tea). Nach unserer morgendlichen Safari soll unser Weg zur dritten und letzen Lodge führen, zur Homestead Lodge. Die Lodge ist wiederum anders. Es handelt sich um einen grossen Gebäudekomplex, bestehend aus einem Aufenthalts- und Essgebäude und zwei Gebäuden mit je zwei Unterkünften. Diese sind jedoch miteinander verbunden und gemeinsam auf einer Plattform aufgebaut. Mitten im Dach ragt ein grosser Baum heraus. Die ganze Anlage ist um diesen Baum herum gebaut. Der Anblick ist schön! Als wir eintreten, erleben wir bereis die erste überraschung: Das Anwesen verfügt über einen grossen Pool. Bevor wir überhaupt unser Gepäck in die Zimmer bringen und diese beziehen können, löschen ein paar Elefanten ihren Durst am Pool. Das Schauspiel ist eindrücklich. Das gesamte Personal der Lodge eilt herbei und beobachtet die Dickhäuter während des Trinkens.

Als die grösste Unruhe vorüber ist und die Elefanten ihren Durst gestillt haben, beziehen wir unsere Zimmer. Diese sind sehr elegant eingerichtet, und wie wir es uns von andBeyond schon gewohnt sind, zeugen auch diese von einem sehr hohen und luxuriösen Standard. Nach einem feinen Mittagessen begeben wir uns mit unserem neuen Ranger Deven auf Safari. Er fragt uns, was wir am liebsten sehen wollen. Nach einer kurzen Absprache ist klar, wo es hingehen soll. Da wir jetzt viel näher an der grossen weiten Ebene sind, wo wir das letzte Mal so lange fahren mussten, um die Elefanten zu sehen, beschliessen wir, es dort erneut zu versuchen. Auf dem Weg dort hin erzählt und Deven viel über das Gebiet, in welchem wir uns jetzt befinden. Ebenso über spezielle Arbeiten und Forschungen, welche Phinda auch durchführt. So ist er an verschiedenen Projekten beteiligt. Eines davon erforscht die Auswirkungen der Elefanten auf die Bäume in einem Wald. Sie untersuchen, ob (und wie) es den Bäumen besser geht, wenn diese nicht von Elefanten gestört werden. Dafür haben sie einen grossen Bereich so abgesichert, dass keine Elefanten rein können. Wir durchqueren gerade so einen Bereich und können schöne, sehr alte Bäume bestaunen. Hier hängt von vielen Bäumen eine Art Gras herunter. Dieses sei, so sagt Deven, ein Zeichen, dass die Luft hier sehr rein sei, denn nur dann wachsen diese hängenden Büschel an den Bäumen. An einem Ort, wo ein besonders alter Baum (ca. 1500 Jahre) steht, machen wir Halt. Hier wachsen zudem seltene Orchideen! Wir haben Glück und können solche bestaunen. Es gibt nur wenige Orte, wo diese Orchideen vorkommen, und die Zeit der Blüte ist sehr kurz. Wir haben das Glück, ein schönes blühendes Exemplar zu finden. Wunderschön!

Deven ist einer der wenigen Ranger im Phindagebiet, welcher auch berechtigt ist, Safaris zu Fuss durchzuführen. Er fragt uns, ob wir das allenfalls gerne machen wollen. Zu Fuss durch die Wildnis, ganz ohne die Sicherheit des Autos... hmm, das hört sich interessant, jedoch auch etwas komisch an. Wenn man bedenkt, dass die Tiere hier einfach frei rumlaufen und jederzeit auftauchen können. Wir kommen jedoch einstimmig zum Schluss, dass wir das gerne machen würden. So planen wir für den nächsten Tag, einen Teil unserer Safari zu Fuss zurückzulegen. Auf ein gutes Gelingen!

  Tag 8. [21.01.2014 Phinda Homestead Lodge]
allgemein

Heute werden wir unsere Safari zu Fuss bestreiten! Ein wenig nervös bin ich schon. Nachdem wir mit dem Auto eine Fährte gesucht und auch eine gefunden haben (ein Nashorn), parkieren wir unser Fahrzeug und machen uns bereit. Als erstes werden wir mit den Sicherheitsregeln vertraut gemacht. Wenn wir etwas sehen oder hören, soll nicht gesprochen werden, das wichtig ist. Wir sollen höchstens mit den Fingern schnipsen oder mit der Zunge ein Klick Geräusch machen, damit uns der Ranger hören kann. Bald darauf marschieren wir in Einerkolonne und achten darauf, wo wir hintreten. Wenn wir ein Zeichen bekommen, dass wir uns ducken sollen, oder uns hinter einem Gebüsch verstecken sollen, dann tun wir dies sofort. Das wichtigste haben wir begriffen. Deven lädt seine Flinte (für den Notfall) und es kann losgehen. Wir verfolgen die frische Spur des Nashorns. Es hat offenbar ein Junges dabei und ist vor noch nicht langer Zeit hier durch marschiert. Der Wind steht zu unseren Gunsten und weht uns entgegen. So kann uns das Tier nicht schon im voraus riechen. Es würde sonst merken, dass wir kommen, und das wäre nicht in unserem Sinn. Bei der Safari zu Fuss, so Deven, geht es vor allem darum, eine Fährte zu finden, diese zu verfolgen und das Tier zu finden. Dann jedoch gleich wieder abzuziehen, ohne dass das Tier merkt, dass wir hier waren. Wenn dies gelingt, ist das primäre Ziel erreicht. Es geht nicht darum, ein Tier möglichst gut zu sehen, oder möglichst nahe heran zu kommen, es geht nur darum, allen Hinweisen zu folgen und den Erfolg, es gefunden zu haben zu geniessen.

Nun geht es also los, wir marschieren oder eher schleichen durch die Wildnis. Samen von Gräsern, welche wir in den Wind streuen, geben uns immer wieder Informationen über die aktuelle Windrichtung. Die Spuren am Boden weisen uns den Weg. Aber es sind nicht nur die Spuren, es sind auch die Laute der Tiere, welche wir hören können. Sie bestätigen uns die Anwesenheit des Nashorns, wir sind also auf dem richtigen Weg. Ebenso informieren uns Kot und dessen Wärme darüber, wie lange es her ist, seit das Nashorn mit seinem Jungen hier vorbei gekommen ist. Der Spotter sucht die Gegend ab, da es auf einmal mehrere Spuren hat. Nach einer kurzen Pause, wir sind in zwischen über eine Stunde marschiert, haben wir die richtige Spur wieder aufgenommen und nach kurzer Zeit erhalten wir die Anweisung uns zu ducken. Die Zeichen und der Gesichtsausdruck von Deven wirken ziemlich hektisch... Der Busch, hinter welchem wir uns verstecken ist nicht hoch. Es dauert nicht lange, da kann ich den Ausdruck in Devens Gesicht verstehen. Da ich direkt hinter ihm bin, gelingt es auch mir durch den Busch hindurch zu schauen und den riesigen Berg Fleisch zu sehen. Das Rhinozeros, welches wir gesucht haben, steht nun direkt auf der anderen Seite des Busches. Noch hat es uns nicht bemerkt, jedoch sind die knapp 2 Meter, welche das Rhinozeros von uns noch trennen, definitiv zu nahe, das ist uns allen klar ohne lange darüber nachzudenken. So rasch es die Situation erlaubt, machen wir einen mehr oder weniger geordneten Rückzug zu den nächsten grösseren Bäumen. Mit hohem Puls und schwankender Stimme flüstern wir uns gegenseitig zu und prüfen die aktuelle Lage. über eines sind wir uns einig: Das war definitiv zu nahe dran! Deven, sichtlich erleichtert, entschuldig sich und fragt nochmals nach, ob es allen gut geht. Im Nachhinein erfahre ich, dass die meisten der anderen das Rhinozeros gar nicht gesehen haben - naja, vielleicht auch besser so!

Wir machen uns wieder auf den Rückweg zum Auto und sind froh darüber, wieder etwas mehr Sicherheit zu haben. Es war ein total anderes Erlebnis zu Fuss unterwegs zu sein, und ich glaube, wir haben unsere Zielsetzung etwas überstrapaziert. Ob uns das Rhinozeros wirklich nicht bemerkt hat, weiss ich nicht so genau. Auf jeden Fall, waren wir gemäss der Sicherheitsregeln einer Safari zu Fuss viel zu nahe an ihm dran. Aber das ganze ist ja nochmals gut gegangen, zum Glück! Der restliche Tag verläuft nicht mehr so hektisch und wir treffen am Nachmittag noch auf ein paar Elefanten und beobachten Löwen, die sich ausruhen.

Am Abend erwartet uns ein Nachtessen im Sand Forrest, beleuchtet mit vielen Kerzen und Laternen. Der Name kommt vom sandigen Boden, auf welchem die Bäume wachsen. Es ist ein Stück des alten Waldes, in welchem auch die Forschungen angestellt werden. Ein schönes Lagerfeuer erzeugt eine tolle Stimmung. Leider stürzt Ronny auf dem Weg zur Toilette und wir müssen ihn am Bein verarzten. Erst jetzt können wir essen.

  Tag 9. [22.01.2014 Phinda Homestead Lodge]
allgemein

Heute starte ich den Tag mit einem Orangensaft. Schon beinahe Routine kann man den morgendlichen Ablauf nennen. Alle erscheinen pünktlich, und es kann los gehen. Heute Morgen können wir erneut Geparden, Löwen, Elefanten, Gnus und ein Rhinozeros bestaunen. Die eigentliche überraschung erwartet uns jedoch am Nachmittag nach dem Essen in der Lodge. Ein Riesenspektakel und wahrscheinlich eines der Highlights des gesamten Ausfluges spielt sich ab. Ich sitze gerade im Zimmer auf dem Bett und reinige meine Kameraausrüstung. Ohne etwas zu ahnen, höre ich plötzlich sonderbare Geräusche. Ich öffne die Terassentür und kann kaum glauben, was ich sehen. Direkt vor meiner Nase stehen mehrere Elefanten. Sie trinken alle aus dem Pool und spritzen sich nass. Das Reinigen der Kameras muss wohl warten. Ich schnappe mir eine und bringe mich in Position. Die Elefanten scheinen an meiner Anwesenheit keine Freude zu haben, beruhigen sich jedoch schon nach kurzer Zeit. Es sind viele, und es kommen immer noch mehr. Ich habe allerhand zu tun, filmen, Fotos machen... ich wechsle meinen Standort vom Zimmer zum vorderen Bereich, wo auch bereits die anderen versammelt sind und das Schauspiel bestaunen. Auch von hier aus kann ich einige tolle Aufnahmen machen. Ich wage mich immer näher an das Geschehen heran und habe die Möglichkeit, einzigartige Nahaufnahmen der Tiere zu machen. Inzwischen sind sicherlich bereits über 30 Tiere hier. Einige trinken am Pool, andere reiben sich weiter hinten mit Erde ein. Auf der nassen Haut haftet diese und wirkt für die Tiere als eine Art Sonnenschutz. Alle machen dasselbe in der richtigen Reihenfolge, als hätte es ihnen jemand vorgeschrieben: Zuerst löschen sie am Pool Ihren Durst, dann spritzen sie sich nass, und zum Schluss werfen sie mit Ihrem Rüssel Erde auf die nasse Haut. Wir schauen alle zu und sind überwältigt von den riesigen Kolossen und wie nahe wir sie bestaunen können. Die tief gefurchte Haut, die kleien Augen, jedes Detail ist klar zu sehen.

Am Nachmittag ist, sozusagen als Abschluss, noch eine Bootssafari geplant. Mit dem Auto ginge es zum Fluss und dann müssten wir auf ein Schiff umsteigen. Leider beginnt es gerade jetzt zu regnen, zum ersten Mal. Obwohl wir geradezu auf das Unwetter zufahren, wollen wir es versuchen. Nach nicht all zu langer Zeit sitzen wir alle mit der Regenpelerine im Auto und beschliessen, den Boot Trip abzusagen. Wir machen uns also auf den Rückweg und etwas enttäuscht verbringen wir den restlichen Nachmittag in der Lodge. Einiges früher zurück also sonst, können wir uns etwas länger auf ein feines Nachtessen freuen.

  Tag 10. [23.01.2014 Kapstadt]
allgemein

Heute ist bereits der letzte Tag auf der Homestead Lodge und auch im Phinda Reservat. Die Reise nach Kapstadt steht auf dem Programm. Am Morgen steht jedoch noch eine letzte Safari an. Da am letzten Tag nicht mehr alle so früh aufstehen wollen, sind wir heute nur zu viert. Die anderen schlafen aus und machen sich einen gemütlichen Morgen.

Da es gestern geregnet hat, ist es heute Morgen noch überall nass, und die Regentropfen glitzern wir Perlen. An den Gräsern, in den Spinnnetzen, überall sind kleine glitzernde Lichter, die in der Sonne funkeln. Wunderschön! Es riecht heute auch komplett anders als sonst. Der Wald riecht nass und viel intensiver. Tiere können wir heute Morgen nur wenige sehen, wahrscheinlich haben sie sich irgendwo verkrochen, wo es nicht allzu nass wurde. Einige Vögel trocknen an der Morgensonne ihr Federkleid, wärmen sich auf und warten auf den Tag. Nach vielen Eindrücken der verzauberten Landschaft kehren wir zurück zur Lodge, um das Frühstück einzunehmen. Anschliessend gilt es, unsere Sachen zu packen und Abschied zu nehmen. Es war unbeschreiblich schön hier und die Eindrücke sind gewaltig!

Ein kleiner Bus wartet am Eingang der Lodge bereits auf uns. Nachdem wir uns von allen verabschiedet haben, geht die knapp zweieinhalbstündige Fahrt nach Derben los. Es dauert nicht lange, bis wir die Grenzen des Phinda Reservates passieren. Wir treffen auf eine komplett andere Welt. So nahe, aber komplett anders. Die Menschen marschieren auf der Strasse mit Taschen auf dem Kopf, gefüllt mit diesem und jenem. Frauen und Kinder hocken am Strassenrand und warten auf was auch immer. Sie wohnen in einfachen Hütten, überall liegt Abfall herum. Ein brutaler Gegensatz zu dem, was wir während der letzen Tage gesehen haben. Schon bald fahren wir von der sandigen Nebenstrasse auf eine grosse, asphaltierte und mehrspurige Autobahn. Diese führt nach Derben, wo wir dann in ein Flugzeug Richtung Kapstadt umsteigen werden. Je näher wir Derben kommen, desto zivilisierter wird die Umgebung. Die Häuser nehmen Gestalt an und haben nach und nach Mauern und mehrere Stockwerke. Es gibt jedoch auch hier Slums.

Am Flughafen angekommen kümmern wir uns um das Gepäck und schon bald sitzen wir im Flieger nach Kapstadt. Hier werden wir von einem kleinen Bus abgeholt, welcher uns in unsere Hotels chauffiert. Unsere Unterkünfte sind einfach aber schön. Sauber und liebevoll eingerichtet treffe ich das Zimmer an. Das Personal ist sehr freundlich und wir fühlen uns sogleich wohl hier.

Bereits etwas müde, beschliessen wir noch zu Fuss an die Waterfront zu marschieren, um dort etwas zu essen. Nach einem feinen Nachtessen freue ich mich auf das Bett und darauf, am nächsten Morgen seit langem nicht schon um 05.00 Uhr aufzustehen. Gute Nacht!

  Tag 11. [24.01.2014 Kapstadt]
allgemein

05.00 Uhr, hell wach wie bestellt! Mein innerer Wecker scheint sich bereits so daran gewöhnt zu haben, dass es nichts wird mit dem Ausschlafen. Naja, ich drehe mich zufrieden um und versuche nochmals etwas zu schlafen, was mir auch ohne Probleme gelingt. Vier Stunden später treffen wir uns, wie am Vorabend abgemacht, vor unserem Hotel. Unser heutiges Programm besteht darin, eine Busrundfahrt zu machen und je nach Wetter auf den Tafelberg zu fahren. An der Waterfront angekommen, lösen wir uns ein Rundfahrt-Ticket und steigen in den Bus. Das obere Deck hat kein Dach und wir können somit alles gut betrachten. Meine Kamera ist bereit und die Fahrt kann losgehen. Wir fahren durch verschiedene Stadtviertel, sehen den Hafen und fahren hoch zur Talstation des Tafelberges. Wir können an jeder Station aussteigen und zu einem späteren Zeitpunkt mit einem anderen Bus weiter fahren. Leider ist der Tafelberg im Nebel und wir sehen ein, dass es keinen Sinn macht hinauf zu fahren. Wir bleiben also sitzen und die Fahrt geht auf die andere Seite des Tafelberges. Dort gibt es grosse Strände, moderne Villen und viele Touristen. Es gibt auch jede Menge Restaurants, Bars und Clubs. Also steigen wir aus und verbringen hier den Nachmittag.

Gegen Abend fahren wir zurück an die Waterfront und suchen uns ein Restaurant für das Abendessen. Wieder zurück im Hotel bereite ich mich noch kurz für den morgigen Rückflug vor und falle anschliessend müde in die Federn.

  Tag 12. [25.01.2014 Kapstadt]
allgemein

Die Zeit verging wie im Fluge. Nun ist es bereits wieder soweit und heute reisen wir zurück nach Hause. Wir packen alle unsere Taschen und dürfen diese noch für ein paar Stunden im Hotel deponieren. Mit einem Taxi fahren wir ein letztes Mal an die Waterfront und geniessen ein feines Morgenessen in einer Bäckerei. Der Morgen vergeht genau so rasch wie alles andere, und kurz darauf befinden wir uns bereits im Taxi Richtung Flughafen. Nach dem Check-in am Flughafen von Kapstadt warten wir in der First Class Lounch auf unseren Flug nach Johannesburg. Dort angekommen begeben wir uns erneut in die Lounch, bevor wir dann in den A340 der Swiss einsteigen und nach Zürich Flughafen fliegen.

Wiederum mit einem First Class Flug, diesmal jedoch mit dem kleineren Bruder des A380, starten wir zum Flug nach Zürich. Das Personal ist wieder rundum freundlich, die Abteilung der First Class schön eingerichtet und auch der Platz ist hier wieder gewaltig. Der Unterschied zum A380 ist jedoch gut zu sehen. Nicht ganz so komfortabel sind die Sitzbereiche, und vor allem das Bad ist viel kleiner. Wo man im Bad des A380 beinahe tanzen konnte, sind die Platzverhältnisse hier schon viel enger.

Ich studiere die Menukarte, um mich darauf vorzubereiten, was mich kulinarisch erwarten wird. Da ich erfahre, dass das Rindsfilet knapp ist, entscheide ich mich für den Lachs. Lothar tut mir Leid, denn er hat schon keinen Pyjama erhalten, weil sie seine Grösse nicht mehr hatten. Da wollte ich Ihm die Enttäuschung des fehlenden Rindsfilets nicht auch noch zumuten. Wir verspeisen einen Gang nach dem anderen und schon bald wird es Zeit zum Schlafen. Ich studierte noch das Filmangebot und versuche dann schon bald etwas zu schlafen. So gut das an Board eines Flugzeuges halt geht.

  Tag 13. [26.01.2014 Rückflug]
allgemein

Noch früher als wir es in den letzten Tagen gewohnt waren, machen wir uns für das Morgenessen bereit. Da wir bereits kurz nach 06.00 Uhr in Zürich landen werden, wird das Frühstück schon sehr früh serviert. Da ich am Morgen auch zu normalen Zeiten kaum etwas herunter bringe, reduziere ich das Frühstück auf ein Minimum: einen Orangensaft. Kurz danach setzen wir bereits zum Landeanflug an. Der Temperaturschock ist gross! Nach den warmen Tagen in Südafrika sind wir uns alle des Klimas in der Schweiz nicht mehr wirklich bewusst. Nach der Gepäckübernahme suche ich meine wärmsten Kleidungsstücke hervor und ziehe diese an. Für die Verhältnisse nach wie vor spärlich, besser als zuvor ist es alleweil! Nach einem kurzen letzten Aufenthalt in der SWISS First Class Arrival Lounch und einer erfrischenden Dusche verabschiede ich mich von Lothar und begebe mich Richtung Bahnsteig.

Kurz abschalten, umstellen, realisieren. Die Zugfahrt nach Hause reicht gerade knapp dazu, zu realisieren, was ich alles erlebt habe und dass das Abenteuer nun zu Ende ist. Zu Hause angekommen freue ich mich auf meine Familie, welcher ich viel zu berichten habe. Es war nicht nur schön, toll oder etwa eindrucksvoll – es war überwältigend!

Vielen Dank! macmartin

  Foto Galerie der Afrika Reise 2014

Alle Fotos der Afrika Reise findet Ihr in dieser Galerie. Viel Spass!
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